Die verwunschene Kirchenruine auf dem
Uhlberg
Auf dem Uhlberg, etwa
7 Kilometer westlich von Treuchtlingen, steht tief im Wald
eine vergessene, verrufene Kirchenruine. Gottlos schon seit
langem, ist sie in den letzten Jahren sogar zu einem
nächtlichen Treffpunkt für Satanisten geworden.
Vor über 800 Jahren gründeten
Benekdiktinerinnen auf dem Uhlberg ein kleines Kloster. Auch
einige Bauern siedelten siedelten sich in einigen Weilern, wie
in den noch heute bestehenden Siebeneichhöfen, im weiteren
Umkreis der entlegenden Klause an. Allmählich entwickelte sich
der Uhlberg zum Wallfahrtsort, der Grund war eine
Madonnenfigur, die sogenannte "Mondsichel-Madonna", die dort
oben aufgestellt war. Im Jahre 1466 des Herrn wurde auf
Veranlassung des Papstes auf dem Berg eine Kirche gebaut, die
die Marienfigur beherbergen sollte. Dies war die Kirche, deren
verfallene Mauern wir heute noch im Walddickicht finden
können. Doch diese glücklichen Tage sind lange vergangen.
Im großen Bauernkrieg 1525 wurde die
Kirche dann geschleift und entheiligt, und das blieb sie bis
zum heutigen Tag. Auch die legendäre Madonnenfigur war bald
verschollen (einige Jahre soll sie noch in einem Gasthaus
gestanden haben).
Seitdem raunen viele Sagen um den
verwunschenen Ort. Es soll nachts eine weiße Frau in der Ruine
herumspuken. Außerdem heißt es, habe am Fuß des Berges die
legendäre Römerstadt Aureum gelegen.
Schon seit Jahrhunderten ist die Ruine
deshalb Treffpunkt von dunklen Mystikern. Schon im 18.
Jahrhundert war sie Versammlungsort einer pietistischen Sekte.
In dem unmittelbar benachbarten Jägerhaus hatten sich 1945
führende Nationalsozialisten vor den Amerikanern verstecken
wollen. In den letzten Jahren ist die Ruine in die
Schlagzeilen gekommen, weil sie bei Vollmondnächten nicht nur
zum Treffpunkt von Jugendlichen geworden ist, sondern auch
Satanisten ihre Spuren hier hinterlassen haben. So wurde eine
neue Madonnenfigur, die erst 1989 im Inneren aufgestellt
worden war, gestürzt und geschändet. Vor dem ehemaligen
Eingang liegen oft zwei Äste quer, die ein umgekehrtes Kreuz
bilden sollen. Drudenfüße "zieren" die Wände. Auf der
Hinweistafel finden sich Blutspuren, die möglicherweise von
blutigen Ritualen herrühren (vor Jahren wurde auch eine
geopferte Kuh in dem Gemäuer gefunden). Unabhängig von diesen
menschlichen Umtrieben scheint es in und um die Ruine
tatsächlich nicht ganz geheuer zu sein. Der Autor hat von
verschiedenen Personen gehört, die dort ungewöhnliche
Geräusche wahrgenommen haben wollen.
Die Geschichte um die verwunschene
Kirchenruine wurde vor wenigen Jahren noch um ein Kapitel
reicher: Die alte Mondsichel-Madonna wurde in einem
Schlafzimmer einer Bauernfamilie wiederentdeckt. Heute steht
sie im Diözesanmuseum zu Eichstätt.
Zu finden ist die
Ruine nicht leicht. Man fährt zunächst von Treuchtlingen
Richtung Heidenheim, nach etwa 4 Kilometern zweigt links eine
Straße nach Auernheim (bzw. Freihardt) ab, nach einem guten
Kilometer biegt man wieder links ab (nach Döckkingen) und
sogleich noch einmal links zu den entlegenen Siebeneichhöfen.
Wenn man durch diesen Weiler durchgefahren ist, stellt man das
Fahrzeug ab und wandert den Uhlberg hinauf, der rechts liegt.
Irgendwo ganz oben findet man, nach etwas Suche, das Forsthaus
und die vergessene Kirche.